Regale und Regalanlagen sind das Rückgrat moderner Lager- und Logistikprozesse. Ihre Stabilität, Funktionalität und Sicherheit sind entscheidend für den reibungslosen Betrieb – und für den Schutz von Mitarbeitenden. Die regelmäßige Regalprüfung nach DIN EN 15635 sowie den Vorgaben der DGUV Regel 108-007 stellt sicher, dass potenzielle Schäden frühzeitig erkannt und Risiken minimiert werden.
Ob Palettenregal, Kragarmregal oder Fachbodenregal – alle Regale unterliegen klar definierten Vorschriften, die sowohl die Konstruktion als auch die Prüfung und Wartung betreffen. Eine ordnungsgemäße Regalinspektion ist dabei nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern ein zentrales Element im Rahmen der betrieblichen Arbeitssicherheit.
Diese Seite liefert Ihnen alle Informationen rund um das Thema Regalprüfungen: von den gesetzlichen Grundlagen über den Ablauf der Prüfung, häufige Schäden und deren Ursachen bis hin zu Checklisten, Prüfintervallen und den Anforderungen an die Prüfer.

Icon-Bild mit einem Regal und einem Klemmbrett

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Was sind Regalprüfungen und warum sind sie wichtig?

Definition und gesetzliche Grundlage

Regalprüfungen sind systematische Inspektionen von Regalanlagen zur Feststellung von Schäden, Abnutzung und sicherheitsrelevanten Mängeln. Sie dienen der Früherkennung potenzieller Gefahrenquellen und tragen maßgeblich zur Aufrechterhaltung der Betriebssicherheit bei. Grundlage für die Durchführung bildet die europäische Norm DIN EN 15635, ergänzt durch die DGUV Regel 108-007. Diese definieren sowohl die Prüfumfänge als auch die Zuständigkeiten innerhalb des Unternehmens und regeln, welche Anforderungen an die eingesetzten Regale und das Prüfpersonal gestellt werden. Ziel ist es, die Tragfähigkeit, Standfestigkeit und Gebrauchstauglichkeit dauerhaft zu gewährleisten und Unfälle zu verhindern.

Schäden und Risiken bei unterlassenen Prüfungen

Regalprüfungen sind nicht nur ein rechtliches Muss, sondern auch eine wichtige Maßnahme zur Minimierung des Unfallrisikos im Lagerbetrieb. Nicht erkannte Schäden wie verbogene Stützen, gelockerte Verbindungen oder fehlende Sicherungselemente können zu schweren Zwischenfällen führen. Der unkontrollierte Einsturz eines Regalsystems gefährdet nicht nur Mitarbeitende, sondern verursacht auch immense Sachschäden und Betriebsunterbrechungen. Darüber hinaus drohen bei Verstößen gegen gesetzliche Vorschriften empfindliche Bußgelder. Die regelmäßige Regalprüfung ist somit ein zentraler Baustein jeder sicherheitsbewussten Lagerlogistik.

gelber Gabelstapler vor einem großen, leeren Lagerregal

Rechtliche Anforderungen & Normen für Regalprüfungen

Die Rolle der DGUV Regel 108-007 und DIN EN 15635

Die DIN EN 15635 regelt die Nutzung und Wartung ortsfester Regalsysteme aus Stahl. Sie legt fest, dass insbesondere dynamisch beanspruchte Regale regelmäßig auf ihre Betriebssicherheit hin zu überprüfen sind. Die DGUV Regel 108-007 dient als nationales Pendant und konkretisiert die Anforderungen für den deutschen Raum. Zusammen bilden sie die Grundlage für eine rechtskonforme Durchführung der Regalprüfung und definieren, wann, wie oft und durch wen die Inspektionen vorzunehmen sind. Die jährliche Regalinspektion durch eine befähigte Person ist ebenso verpflichtend wie die regelmäßigen Sichtkontrollen im Wochenrhythmus durch das Lagerpersonal.

Mann in Sicherheitsweste vor einem Regal mit einem Stift und Klemmbrett in der Hand
Mehrere große Regale mit Paketpaletten

Betreiberpflichten nach Arbeitsschutzgesetz und Betriebssicherheitsverordnung

Gemäß Arbeitsschutzgesetz und Betriebssicherheitsverordnung sind Arbeitgeber verpflichtet, die Arbeitsmittel, zu denen auch Regalanlagen zählen, in einem sicheren Zustand zu halten. Diese Pflicht erstreckt sich auf die fachgerechte Aufstellung, regelmäßige Wartung und wiederkehrende Prüfung. Betreiber müssen darüber hinaus dafür sorgen, dass Prüfberichte dokumentiert und aufbewahrt werden. Werden Mängel festgestellt, müssen diese umgehend beseitigt und der Betrieb gegebenenfalls eingeschränkt oder eingestellt werden, bis die Sicherheit wiederhergestellt ist.

Externe Regalprüfung: Unabhängige Kontrolle für maximale Sicherheit

Eine externe Regalprüfung durch sachkundige Prüfer ist ein unverzichtbarer Bestandteil eines professionellen Sicherheitskonzepts in Lager- und Logistikbereichen. Anders als bei internen Prüfungen bringt eine externe Prüfung objektive Fachkompetenz mit sich und gewährleistet eine neutrale Bewertung des Ist-Zustandes der Regalanlagen. Sie ist besonders wichtig, um versteckte Schäden, schleichende Verschleißerscheinungen oder nicht normgerechte Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Darüber hinaus stellt sie sicher, dass alle gesetzlichen Vorschriften wie die DIN EN 15635 und die DGUV Regel 108-007 eingehalten werden. Unternehmen profitieren von der externen Prüfung auch in rechtlicher Hinsicht: Im Schadensfall dient die dokumentierte Prüfung als Nachweis, dass die Betreiberpflichten erfüllt wurden. Letztlich reduziert eine professionelle, externe Regalinspektion nicht nur das Unfallrisiko, sondern beugt auch teuren Ausfallzeiten und Reparaturen vor – ein klarer Gewinn für Sicherheit, Produktivität und Rechtssicherheit.

Unterschiede zwischen interner Sichtkontrolle und jährlicher Expertenprüfung

Ein zentrales Element der Regalsicherheit ist die Unterscheidung zwischen der regelmäßigen internen Sichtkontrolle und der einmal jährlich durchzuführenden Expertenprüfung. Die interne Sichtkontrolle dient der frühzeitigen Erkennung offensichtlicher Schäden an Regalanlagen und wird idealerweise wöchentlich durch intern geschulte Mitarbeiter vorgenommen. Ziel ist es, potenzielle Gefahrenquellen unmittelbar zu identifizieren – beispielsweise verbogene Stützen, beschädigte Schutzsysteme, verschobene Traversen oder fehlende Sicherungselemente. Die Sichtprüfung erfolgt in der Regel visuell und ohne spezielle Hilfsmittel, basierend auf unternehmensinternen Checklisten und klaren Prüfanweisungen. Damit sie zuverlässig durchgeführt werden kann, ist eine regelmäßige Schulung der verantwortlichen Mitarbeitenden erforderlich.

Im Gegensatz dazu steht die jährliche Regalprüfung durch eine befähigte Person im Sinne der DIN EN 15635 sowie der DGUV Regel 108-007. Diese Fachkraft verfügt über umfangreiche Kenntnisse in Statik, Regalkonstruktion, Arbeitsschutz sowie in den anzuwendenden Normen und Vorschriften. Ihre Aufgabe ist es nicht nur, sichtbare Mängel festzustellen, sondern auch verborgene Risiken und strukturelle Schwachstellen zu identifizieren, die langfristig zur Gefährdung der Betriebssicherheit führen können.

braunes Klemmbrett mit einer Todo-Checklist zum Thema Regalprüfung zum abhacken

Der Ablauf einer Regalprüfung im Detail

Vorbereitung und Organisation der Prüfung

Eine strukturierte Regalprüfung beginnt mit einer sorgfältigen Vorplanung. Dazu zählt die Sichtung und Aktualisierung vorhandener technischer Unterlagen wie Aufbaupläne, Belastungsschilder, frühere Prüfprotokolle sowie Herstellerangaben. Der Prüfbereich wird definiert und alle relevanten Regale identifiziert. Anschließend erfolgt die terminliche Abstimmung mit der Lagerleitung, damit die Prüfung ohne Störungen durchgeführt werden kann. Auch die Information der Mitarbeitenden ist Teil der organisatorischen Vorbereitung, um für den Zeitraum der Inspektion entsprechende Zugänge und Sicherheitsabstände zu gewährleisten.

Prüfkriterien für Fachbodenregale, Palettenregale & Kragarmregale

Während der Prüfung werden zentrale Bestandteile der Regalanlage bewertet. Dazu gehören die Stützen und Traversen auf Deformation, Risse oder Korrosion, Verbindungselemente auf Vollständigkeit und festen Sitz, sowie Schutzsysteme wie Rammschutz oder Durchschubsicherungen auf ordnungsgemäße Funktion. Ebenfalls kritisch ist die Kontrolle der Bodenverankerung und die Einhaltung der vorgegebenen Belastungsgrenzen. Bei Fachbodenregalen wird zusätzlich geprüft, ob sich Böden oder Lagerkästen verformt haben. Bei Kragarmregalen spielen neben Stabilität auch Winkel und Ausrichtung der Ausleger eine Rolle. Alle Beobachtungen werden gemäß DIN EN 15635 in Risikoklassen eingeteilt.

Mehrere Personen in Sicherheitswesten und mit Helmen vor großen Lagerregalen

Nachbereitung und Dokumentation der Prüfergebnisse

Im Anschluss an die Regalinspektion werden alle festgestellten Mängel dokumentiert. Die Prüfberichte enthalten eine eindeutige Zuordnung der Schäden, Fotos zur Veranschaulichung, Risikoeinstufungen (z. B. gelb, orange, rot) sowie konkrete Handlungsempfehlungen. Schwere Mängel mit hoher Gefährdung müssen umgehend beseitigt oder das betroffene Regal gesperrt werden. Die Dokumentation dient als rechtssicherer Nachweis der Prüfung und muss für mindestens fünf Jahre archiviert und bei Bedarf vorgelegt werden können. Zusätzlich sollte ein Maßnahmenplan mit Zeitrahmen für die Instandsetzung erstellt werden.

Wer darf Regalprüfungen durchführen?

Anforderungen an befähigte Personen

Eine befähigte Person gemäß TRBS 1203 verfügt über fachliche Kenntnisse, Berufserfahrung und eine entsprechende Schulung zur Durchführung von Regalprüfungen. Sie muss in der Lage sein, die sicherheitstechnischen Anforderungen korrekt anzuwenden, Schäden zu erkennen und Risiken fachgerecht zu bewerten. Die Ausbildung umfasst Kenntnisse der relevanten Vorschriften (z. B. DGUV Regel 108-007, DIN EN 15635) und praktische Erfahrung mit Regalanlagen.

Zwei Personen vor einem leeren Regal, eine davon mit einem Klemmbrett in der Hand,
Eine Frau in gelber Sicherheitsweste mit gelben Helm vor einem leeren Regal mit einem Klemmbrett in der Hand.

Qualifikation und Verantwortung des Regalprüfers

Die Durchführung einer Regalprüfung ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die fundiertes Fachwissen, eine strukturierte Arbeitsweise und ein hohes Maß an Verantwortung erfordert. Die befähigte Person, die mit der jährlichen Prüfung von Regalanlagen betraut ist, trägt nicht nur die technische Verantwortung für die Beurteilung des Ist-Zustands der Regale, sondern auch die sicherheitsrelevante Verantwortung für die Gesundheit der Mitarbeitenden im Lager und die Betriebssicherheit der gesamten Anlage. Sie muss in der Lage sein, selbst kleinste Mängel – wie feine Risse, Verformungen oder unvollständige Verbindungselemente – zu erkennen und diese nach normativen Vorgaben korrekt zu bewerten.

Zu den zentralen Aufgaben gehört nicht nur die Sichtung und Einstufung von Schäden, sondern auch das Einleiten geeigneter Maßnahmen, etwa die sofortige Sperrung einzelner Regalfelder oder die Empfehlung zur Instandsetzung mit Fristsetzung. Dabei muss die befähigte Person fundierte Kenntnisse der einschlägigen Regelwerke – insbesondere der DIN EN 15635, der DGUV Regel 108-007 sowie der relevanten Arbeitsschutz- und Betriebssicherheitsverordnungen – nachweisen können. Diese Normen bilden die Grundlage für die sachgemäße Durchführung der Prüfung und die Risikobewertung festgestellter Mängel.

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Häufige Mängel bei Lagereinrichtungen und ihre Ursachen

Typische Schäden an Regalstützen, Traversen und Sicherungselementen

Angefahrene Regalstützen, verbogene Traversen oder defekte Sicherungselemente zählen zu den häufigsten Schadensbildern in Lagerbereichen. Diese Komponenten sind für die Stabilität der Regalanlagen essenziell. Werden sie beschädigt, kann sich die Tragfähigkeit erheblich verringern. Zu den häufig dokumentierten Mängeln zählen auch lose oder fehlende Verbindungsteile, verrutschte Palettenanschläge oder verschlissene Schutzprofile. Besonders kritisch sind Schäden, die auf den ersten Blick kaum sichtbar sind, etwa feine Risse im Material oder ungleichmäßige Lastverteilung, die sich schleichend zu strukturellen Problemen entwickeln.

Ursachen: Stapleranfahrten, Überlastung, falsche Bedienung

Die häufigsten Ursachen für Schäden an Regalen sind Bedienfehler oder Nachlässigkeiten im Lageralltag. Unachtsames Rangieren mit Flurförderzeugen, das Missachten von Fahrwegen oder fehlender Rammschutz führen oft zu Anfahrschäden. Auch die Überschreitung der zulässigen Fach- oder Feldlast, ungleichmäßige Beladung sowie das Lagern ungeeigneter Güter belasten die Struktur der Regalanlage über das vorgesehene Maß hinaus. Zusätzlich können Montagefehler, unvollständige Wartung oder fehlende Schulung des Lagerpersonals langfristig zu Sicherheitsrisiken führen.

Mehrere Personen in Sicherheitswesten und mit Helmen vor großen Lagerregalen

Regalprüfungen Checkliste – Das sollten Sie beachten

Checkliste für tägliche Sichtprüfungen durch Mitarbeiter

  • Sichtprüfung auf offensichtliche Schäden wie verbogene Stützen oder fehlende Sicherungen

  • Kontrolle der Beschilderung und Belastungsangaben: Sind alle Hinweise lesbar und korrekt?

  • Prüfung der Zugänglichkeit: Sind Gänge und Fluchtwege frei?

  • Ordnung und Sauberkeit: Gibt es lose Gegenstände oder Stolperfallen im Lagerbereich?

  • Zustand des Rammschutzes: Ist er vorhanden und unbeschädigt?

Ein Klemmbrett mit einem weißem Blatt, auf dem eine Checkliste zu sehen ist

Digitale Dokumentation & Prüfsoftware für Regalprüfungen

Vorteile digitaler Prüfprotokolle

Digitale Systeme vereinfachen die Archivierung, Auswertung und Übermittlung von Prüfergebnissen erheblich. Sie ermöglichen eine effizientere Bearbeitung und minimieren Fehlerquellen, die bei manuellen Einträgen entstehen können. Durch automatische Erinnerungen an Prüftermine, integrierte Schadenskategorien und systematische Datenablage wird der gesamte Prüfprozess transparenter und besser nachvollziehbar. Zudem lassen sich Auswertungen über längere Zeiträume hinweg bequem durchführen – ein Vorteil, wenn es um die kontinuierliche Verbesserung der Lager- und Arbeitssicherheit geht.

Anforderungen an eine revisionssichere Dokumentation

Eine revisionssichere Dokumentation muss manipulationssicher, nachvollziehbar und dauerhaft archiviert sein. Das bedeutet: Jede Änderung muss protokolliert werden, Versionen müssen eindeutig nachvollziehbar sein und das System muss vor unberechtigten Zugriffen geschützt werden. Entsprechende Prüfsoftwarelösungen bieten digitale Signaturen, Zeitstempel und rollenbasierte Benutzerrechte. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Dokumentation im Ernstfall – etwa bei einem Arbeitsunfall oder einer behördlichen Kontrolle – standhält.

Regalprüfungen und Arbeitssicherheit – ein Zusammenspiel

Beitrag zur Vermeidung von Arbeitsunfällen

Unfallrisiken durch instabile oder defekte Regale werden durch regelmäßige Prüfungen deutlich reduziert. Eine frühzeitige Erkennung und Behebung von Schäden trägt entscheidend dazu bei, schwere Arbeitsunfälle im Lagerbetrieb zu verhindern. Die Regalprüfung ist somit ein zentraler Bestandteil der Gefährdungsbeurteilung und der Maßnahmen zur Vermeidung von Verletzungen, Sachschäden und Haftungsrisiken.

Menschen mit Warnwesten vor einem Lagerregal in einer großen Halle.

Integration in das betriebliche Sicherheitskonzept

Regalprüfungen sollten nicht als isolierte Maßnahme betrachtet werden, sondern als fest integrierter Bestandteil des übergeordneten Arbeitsschutzkonzepts eines Unternehmens. Sie ergänzen andere sicherheitsrelevante Prozesse wie Unterweisungen, Gefährdungsbeurteilungen oder Wartungspläne. Insbesondere in sicherheitskritischen Branchen wie der Logistik, Industrie oder im Einzelhandel mit hohen Lagerumschlägen sorgen klar definierte Prüfprozesse für eine nachhaltige Sicherheitskultur.

Zusammenarbeit mit Fachkräften für Arbeitssicherheit

Fachkräfte für Arbeitssicherheit oder Sicherheitsbeauftragte spielen eine zentrale Rolle bei der Planung, Durchführung und Nachbereitung von Regalinspektionen. Sie kennen die betrieblichen Gegebenheiten und können die Prüfprozesse optimal in das bestehende Sicherheitsmanagementsystem integrieren. Darüber hinaus unterstützen sie bei der Kommunikation mit Behörden, bei der Dokumentation und der Kontrolle der Mängelbeseitigung. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Prüfer, Sicherheitsfachkraft und Betriebsleitung stärkt die Wirksamkeit der Maßnahmen und erhöht die Sicherheit im Lager dauerhaft.

Lagerumbau, Erweiterung oder Neuanschaffung – wann ist eine Prüfung nötig?

Prüfpflichten bei Umbauten oder neuen Regalen

Bei jeder Änderung der Lagereinrichtung ist eine erneute Prüfung erforderlich, um die Sicherheit zu gewährleisten. Dies gilt unabhängig davon, ob es sich um eine bauliche Erweiterung, die Umstellung bestehender Regale oder die Integration neuer Regalsysteme handelt. Schon geringfügige Veränderungen der Lastverteilung oder der Aufbauweise können sich erheblich auf die Standsicherheit auswirken. Die Regalprüfung ist in diesen Fällen unverzichtbar, um potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen.

Wann muss neu geprüft werden?

  • Nach Anfahrschäden durch Flurförderzeuge oder andere Betriebsmittel
  • Nach Umbauten, Umrüstungen oder baulichen Veränderungen im Lager
  • Beim Standortwechsel von Regalanlagen oder bei Montage an einem neuen Ort
  • Bei der Einführung neuer Lagereinheiten oder Kombination verschiedener Regalsysteme

In all diesen Fällen ist eine erneute Prüfung durch eine befähigte Person erforderlich. Diese prüft, ob die veränderte Konfiguration weiterhin den Anforderungen der DIN EN 15635 entspricht.

Blaues Symbolbild mit einem Mann, der vor einem Regal mit einer Lupe und einem Klemmbrett steht.

Praxisbeispiele aus dem Betriebsalltag

Ein Umbau ohne anschließende Regalprüfung führte in einem Beispielbetrieb zu einem kostspieligen Schaden: Nach der Erweiterung des Regalsystems wurden neue Fachböden eingebaut, deren Traglast falsch eingeschätzt wurde. Die Folge war ein Teileinsturz der Anlage, bei dem neben Warenverlust auch der Betrieb für mehrere Tage unterbrochen werden musste. In einem weiteren Fall wurde beim Standortwechsel die Bodenverankerung nicht korrekt angepasst – was erst bei der nächsten turnusmäßigen Regalinspektion auffiel. Solche Beispiele zeigen deutlich, wie wichtig die Prüfung bei Veränderungen ist, um rechtzeitig gegenzusteuern und Betriebsausfälle sowie Haftungsrisiken zu vermeiden.

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Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Regalprüfungen

Eine Regalprüfung ist eine sicherheitstechnische Kontrolle von Regalanlagen, um Schäden, Verschleiß oder Fehlbelastungen frühzeitig zu erkennen. Ziel ist die Vermeidung von Unfällen und die Sicherstellung der Betriebssicherheit. Sie ist gesetzlich vorgeschrieben und basiert auf der DIN EN 15635 sowie der DGUV Regel 108-007.

Regale müssen mindestens einmal jährlich von einer fachkundigen Person geprüft werden – das schreibt die DIN EN 15635 vor. Zusätzlich ist eine regelmäßige Sichtkontrolle durch eine befähigte Person im Betrieb erforderlich, idealerweise wöchentlich.

Alle gewerblich genutzten Regale, unabhängig von Typ und Größe, unterliegen der Prüfpflicht. Dazu zählen Palettenregale, Fachbodenregale, Kragarmregale, Durchlaufregale und Verschieberegale – sowohl in Lagern als auch in Produktionsbereichen.

Die jährliche Regalinspektion darf nur durch eine befähigte Person gemäß DIN EN 15635 erfolgen. Diese muss über Fachkenntnisse in Statik, Regalkonstruktion und Arbeitsschutz verfügen – beispielsweise durch Schulungen und praktische Erfahrung.

Mängel werden in drei Kategorien (grün, orange, rot) eingeteilt:

  • Grün: geringfügig, Beobachtung ausreichend.
  • Orange: mittleres Risiko, Behebung zeitnah erforderlich.
  • Rot: hohes Risiko, sofortige Stilllegung erforderlich.

Die Maßnahmen und Fristen zur Beseitigung müssen dokumentiert und eingehalten werden.

Unterbleibt eine vorgeschriebene Regalprüfung, kann dies bei einem Unfall zu Haftungsansprüchen, Versicherungsausschlüssen und Bußgeldern führen. Zudem verstoßen Betriebe gegen die Arbeitsschutzverordnung und die DGUV-Vorgaben.

Die befähigte Person inspiziert das Regal visuell und prüft auf:

  • Verformungen, Risse oder Beschädigungen
  • korrekte Beladung und Belastungsschilder
  • Zustand der Fußanker, Schutzvorrichtungen und Traversen

Am Ende erfolgt eine Dokumentation der Ergebnisse mit Maßnahmenempfehlung.

Durch regelmäßige Sichtkontrollen, Mitarbeiterschulungen, korrektes Beladen und den Einsatz von Anfahrschutzsystemen lassen sich viele Schäden vermeiden. Auch die klare Kennzeichnung der maximalen Traglast und die Einhaltung der Betriebsanleitung sind entscheidend.